Feh­len­de Wider­rufs­be­leh­rung im Hand­werk beachten

Der Euro­päi­sche Gerichts­hof hat in einem Urteil vom 17. Mai 2023 den Ver­brau­cher­schutz ent­schie­den gestärkt. So hat die­ser Vor­rang vor dem Argu­ment einer unge­recht­fer­tig­ten Berei­che­rung. Das bedeu­tet kon­kret, dass Ver­brau­cher genau über das Wider­spruchs­recht belehrt wer­den müs­sen, ansons­ten wird ein gro­ßes Risi­ko ein­ge­gan­gen und man kann auf den Kos­ten sit­zen blei­ben. Seit 2014 gilt für Pri­vat­per­so­nen ein 14-tägi­ges Wider­rufs­recht bei Fern­ab­satz­ver­trä­gen und bei Ver­trä­gen, die außer­halb von Geschäfts­räu­men (AGV) zustan­de kom­men. Ab Schlie­ßung des Ver­tra­ges (auch münd­lich) gilt das 14-tägi­ge Wider­rufs­recht bei dem ein Ver­trag ohne Anga­be von Grün­den wider­ru­fen wer­den kann. Soll­te die Beleh­rung dar­über feh­len, falsch oder unvoll­stän­dig sein, ver­län­gert sich das Wider­rufs­recht des Kun­den auf 12 Mona­te und 14 Tage. Hier ist die Gefahr hoch, dass erbrach­te Leis­tung nicht abge­rech­net wer­den kann, da der Kun­de den Ver­trag wider­ruft. Soll­te die Arbeit auf aus­drück­li­chen Wunsch des Kun­den vor Ablauf der 14-tägi­gen Wider­rufs­pflicht begon­nen wer­den, so soll­te unbe­dingt an die Beleh­rung gedacht wer­den und mit einem Doku­ment bezüg­lich des Ver­lus­tes des Wider­rufs­rechts bestä­tigt werden.

Seit dem 28. Mai 2022 muss kei­ne Fax­num­mer mehr genannt wer­den, die Tele­fon­num­mer in der Wider­rufs­be­leh­rung aller­dings schon. Die E‑Mailadresse muss zusätz­lich noch im Wider­rufs­for­mu­lar auf­ge­führt werden.

Bei Not­fall­ein­sät­zen gilt aller­dings kein Wider­rufs­recht. Hier muss der Ver­brau­cher aber dar­über auf­ge­klärt werden.

Quel­le: Deut­sches Handwerksblatt

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